Aus geologischer Sicht sind genügend mineralische Rohstoffe vorhanden. Da Technologieentwicklungen und die damit verbundenen spezifischen Rohstoffbedarfe meist nicht vorhersehbar sind, k?nnen sie dennoch zu Preisspitzen sowie Lieferengp?ssen bei der Rohstoffversorgung führen. Au?erdem wird der Zugang zu den Metallrohstoffen auf den globalen Rohstoffm?rkten tendenziell schwieriger. So gehen immer gr??ere Anteile des Rohstoffangebots bei vielen Rohstoffen auf immer weniger Unternehmen und L?nder zurück. Das führt zu einer wachsenden Marktkonzentration.
Rohstoffbedarf für die Elektromobilit?t
Um einen PKW herzustellen, braucht man zahlreiche mineralische Rohstoffe beziehungsweise deren Raffinadeprodukte. Dazu z?hlen unter anderem Stahl, Zink und Aluminium für die Karosserie sowie Quarz für die Scheiben. Teile der ben?tigten mineralischen Rohstoffe stammen aus heimischen Lagerst?tten und aus dem Recycling; zahlreiche Metallrohstoffe muss die Automobilindustrie allerdings importieren. Im Zuge des Wandels hin zur Elektromobilit?t werden in modernen Elektrofahrzeugen meist Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Für die Batterien werden vor allem Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Grafit ben?tigt, für die Elektromotoren und Generatoren unter anderem die Seltenen Erden Neodym und Dysprosium. Mit der steigenden Elektrifizierung der Fahrzeuge steigt zudem auch der Bedarf an Kupfer.
Der prognostizierte Markthochlauf der Elektromobilit?t wird sich auch erheblich auf die Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen auswirken. Keiner der für die Batterien ben?tigten Rohstoffe ist aus geologischer Sicht knapp. Ob es für den prognostizierten schnellen Anstieg der Nachfrage ausreichend Rohstoffe gibt, h?ngt aber vor allem davon ab, ob die Rohstoffindustrie f?hig und bereit ist, auf diese Entwicklung zu reagieren. Gerade ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage kann zu kurzfristigen Preis- und Lieferrisiken führen, die allerdings mittel- bis langfristig wieder durch ein erh?htes Rohstoffangebot ausgeglichen werden.
Rohstoffbedarf für den Leichtbau
Insbesondere in der Luft- und Raumfahrt, im Automobil- und Maschinenbau, im Bauwesen aber auch in der Medizintechnik werden Leichtbaul?sungen entwickelt und eingesetzt. Für den Leichtbau sind mineralische Rohstoffe wie Aluminium, Magnesium und Titan von gro?er Bedeutung. Kommen sie beispielsweise im Automobilbau zum Einsatz, verringert sich das Fahrzeuggewicht und dadurch die Emissionen im laufenden Betrieb. Auch im Bereich Elektromobilit?t k?nnen Leichtbaukonzepte das h?here Gewicht der Traktionsbatterie kompensieren und damit die Reichweite der Fahrzeuge erh?hen.
Rohstoffbedarf für die Energiewende
Im Zuge der Energiewende wird die deutsche Energieversorgung grundlegend ver?ndert. Die dafür entwickelten Technologien haben einen v?llig neuen Bedarf an mineralischen Rohstoffen.
So werden zum Beispiel Spezialmetalle wie Silizium, Kadmium, Tellur, Indium, Gallium und Selen in Photovoltaikanlagen eingesetzt. Für die gro?en wartungsarmen Windkraftanlagen im Offshore-Bereich werden die Seltenen Erden Neodym, Praseodym und Dysprosium als Bestandteile der Permanentmagneten in den Generatoren gebraucht. Auch die Basismetalle Aluminium, Kupfer und Zink sowie Stahl kommen beim Bau von Windkraftanlagen zum Einsatz.
Neben importierten Metallen werden auch heimische Rohstoffe in modernen Windkraftanlagen verbaut. Für die Fundamente werden vor allem Karbonatgesteine sowie Sand und Kies für die Herstellung von Beton verwendet. Heimischer Quarzsand sowie Kaolin und Karbonatgesteine werden zur Herstellung von Glasfasern für die Rotorbl?tter ben?tigt.