Das BMWK engagiert sich in multilateralen Prozessen und Organisationen für die Umsetzung des übereinkommens von Paris, mit dem klaren Ziel die Erderw?rmung auf 1,5 °C zu begrenzen, globale Ambitionssteigerungen beim Klimaschutz zu erreichen und deutsche Zusagen umzusetzen. Dazu geh?ren die Umsetzung wichtiger Beschlüsse der internationalen Klimaverhandlungen unter der Klimarahmenkonvention (UNFCCC), die Zusammenarbeit im Rahmen internationaler Foren und Organisationen zu Klimaschutz und Energiewende wie G7 / G20, die Internationale Energieagentur (IEA), die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) und das Clean Energy Ministerial, REN21, vielf?ltige Umsetzungsinitiativen wie der Klimaclub und die Glasgow Breakthrough Agenda sowie die F?rderung des subnationalen Klimaschutzes.
Zentrale Themen der Multilateralen Zusammenarbeit
Im Kontext der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals (SDGs)) bef?rdert die Bundesregierung die globale Transformation für den Klimaschutz im Schulterschluss mit ihren internationalen Partnern. Die globale Energiewende im Einklang mit dem 1,5°C Ziel - sozial ausgewogen, wirtschaftliche Chancen maximierend und die Energieversorgungssicherheit st?rkend – ist dabei ein Eckpfeiler wirksamen Klimaschutzes. Zentrale Themen sind der weltweite Ausstieg aus fossilen Energien, der Ausbau der erneuerbaren Energien, die effiziente und sparsame Nutzung von Energie, der Markthochlauf von grünem Wasserstoff und Derivaten, die Dekarbonisierung aller Sektoren, der Ausgleich von unvermeidbaren Restemissionen sowie die Dekarbonisierungspfade im Sinne eines gerechten Wandels. Auch die Reduktion von Methan-Emissionen und weiterer Treibhausgase jenseits von CO2 sowie Initiativen zu Emissionsvermeidung, Energieeffizienz- und -einsparung sind im Fokus der internationalen Zusammenarbeit.
Als Querschnittsthema setzt sich das BMWK in all diesen Handlungsfeldern dafür ein, dass Ma?nahmen für Klimaschutz und Energiewende gleichzeitig die Geschlechtergerechtigkeit und Partizipation bislang unterrepr?sentierter gesellschaftlicher Gruppen st?rken. Dabei gilt es, die Umsetzungs- und Ambitionslücke zur Erfüllung des übereinkommens von Paris schnellstm?glich zu schlie?en. Hierfür sind anspruchsvolle nationale Klimabeitr?ge (Nationally Determined Contributions, NDCs) und Langfristpl?ne (Long-term Strategies, LTS) von zentraler Bedeutung. Dazu geh?ren anspruchsvolle nationale Klimaschutzregelungen sowie die Zusammenarbeit auf unterschiedlichen administrativen Ebenen.
Internationale Foren
Das BMWK nutzt multilaterale Foren und Prozesse, um zusammen mit seinen Partnern ein m?glichst hohes Ambitionsniveau und eine konsistente Umsetzung der globalen Transformation zu erreichen. Dazu geh?ren neben der COP (Conference of the Parties des UNFCCC) die j?hrlichen G7 und G20 Treffen, aber auch Formate wie der Berlin Energy Transition Dialogue (BETD), der Petersberger Klimadialog sowie die allj?hrlichen Veranstaltungen im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.
Ein wichtiger Arbeitsfokus des BMWK liegt in der Umsetzung von Minderungsanstrengungen einschlie?lich der Unterstützung der internationalen Kooperation in Form von Projekten, Programmen, Finanzierungen, und Initiativen die im Rahmen der internationalen Klimaverhandlung des VN Klimasekretariats (UNFCCC) beschlossen werden, z.B. durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI).
Das BMWK unterstützt weltweit die Transformation der Energiesysteme mit dem Ziel, sowohl Klimaschutz wie auch Energiesicherheit und Bezahlbarkeit voranzutreiben. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, wie insbesondere der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) sowie in weiteren Formaten wie dem Clean Energy Ministerial sowie dem Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21).
Umsetzungsinitiativen
Innerhalb der Bundesregierung leitet das BMWK die Beteiligung an ambitionierten sektoralen Umsetzungsinitiativen und Multiakteurspartnerschaften wie z.B. der Powering Past Coal Alliance (PPCA), der Glasgow Breakthrough Agenda (in den Sektoren Energie, Verkehr, Stahl, Geb?ude, Wasserstoff), der Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA), der Global Alliance for Buildings and Construction (GlobalABC), der Southeast Asia Energy Transition Partnership (ETP) sowie der Nitric Acid Climate Action Group (NACAG) und der Climate and Ozone Protection Alliance (COPA). Dazu geh?rt auch der offene und kooperative internationale Klimaclub, ein inklusives, politisch hochrangiges, zwischenstaatliches Forum, das zur ambitionierten Umsetzung des übereinkommen von Paris beitragen soll, mit besonderem Fokus auf Industriedekarbonisierung.
Klimaclub
Bundeskanzler Olaf Scholz nahm die deutsche G7 Pr?sidentschaft als Anlass den Klimaclub zu gründen, um die schnelle und ambitionierte Umsetzung des übereinkommens von Paris zu unterstützen und Klimaschutzma?nahmen zur Emissionsminderung zu beschleunigen. Der Klimaclub verfolgt das Ziel, Ambitionen zu steigern und zur Umsetzung beizutragen. Dabei erkennt er an, dass verschiedene Ma?nahmen und Politiken zu dem Ziel führen k?nnen, bis etwa Mitte des Jahrhunderts eine Netto-Null-Emission von Treibhausgasen zu erreichen. Dies gilt gleicherma?en für Ma?nahmen in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsl?ndern.
Unter dem derzeitigen Ko-Vorsitz von Deutschland und Chile, wird der Klimaclub als inklusives Forum von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsl?ndern dazu beitragen, die Dekarbonisierung im Bereich der Industrie voranzutreiben und Ma?nahmen zur Emissionsminderung weiterzuentwickeln. Zun?chst wird der Schwerpunkt auf emissionsintensiven Sektoren wie Stahl und Zement liegen. Der Club ist somit ein breites Aktionsbündnis von Staaten, die bei der Umsetzung von ambitionierter und wirksamer Klimapolitik gemeinsam voranschreiten.
Die Rahmenbedingungen der industriellen Dekarbonisierung sind von Land zu Land unterschiedlich. Ein zielgerichteter Austausch zu bereits gemachten Erfahrungen, Mitteln und Wegen ist für alle Mitglieder von gro?em Nutzen. Engagierte Entwicklungs- und Schwellenl?nder, die dem Club beitreten, k?nnen dabei unterstützt werden, die Transformation ihrer Industrien mit dem Ziel der Klimaneutralit?t konsequent voranzutreiben.
Im Klimaclub wird der politisch hochrangige strategische Austausch zu internationalen Rahmenbedingungen für die industrielle Dekarbonisierung gest?rkt, um so die Arbeit an gemeinsamen Standards, Methodologien und Strategien für wichtige Industriesektoren zu beschleunigen. Der Klimaclub soll dazu beitragen, dass in nachhaltige Industrietechnologien investiert, die Nachfrage für grüne Produkte ausgebaut wird und bei den jetzt anstehenden Investitionen klimasch?dliche Lock-in Effekte in fossile Produktionsverfahren vermieden werden. Damit verfolgt der Klimaclub auch das Anliegen, dass in Staaten, die beim Klimaschutz vorangehen, keine Wettbewerbsnachteile für die heimischen Industrien oder Druck zur Standortverlagerung entstehen.
Der Klimaclub will dazu beitragen, durch internationalen Austausch und Dialog das gemeinsame Verst?ndnis politischer Entscheidungstr?ger über die Effektivit?t und Umsetzungsm?glichkeiten der heute verfügbaren Dekarbonisierungsinstrumente und anderer Minderungspolitiken zu f?rdern. Eine ?Vorfestlegung“ des Klimaclubs auf bestimmte Ma?nahmen oder Instrumente gibt es dabei nicht. Vielmehr steht das gemeinsame Ziel im Fokus: Treibhausgase deutlich mindern, vor allem im Industriebereich, gerade auch da, wo es besonders schwierig ist, z.B. bei Stahl und Zement.
International st??t der Klimaclub auf gro?es Interesse und w?chst kontinuierlich. Zu den Mitgliedsl?ndern geh?ren Argentinien, Australien, D?nemark, Deutschland, Chile, Costa Rica, die EU, Frankreich, Gro?britannien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Korea, Kenia, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, ?sterreich, Schweiz, Singapur, Ukraine, Uruguay, und die Vereinigten Staaten von Amerika (Stand Juli 2023).
OECD und der IEA haben die Rolle des Interim Sekretariat des Klimaclubs inne, welches die Aufbauarbeiten des Klimaclubs, inklusive einer Task Force der Mitgliedsl?nder, unterstützt. Des Weiteren haben diverse internationale Organisationen und Initiativen ihre Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Klimaclub angeboten.