Frauen
Eine st?rkerere Patrtizipation von Frauen am Arbeitsmarkt kann einen positiven Beitrag zur Fachkr?ftesicherung leisten Hier konnte in den letzten 10 Jahren bereits eine starke Ausweitung der Erwerbst?tigkeit erreicht werden. Dies verdeutlichen die Steigerungen bei weiblichen Arbeitskr?ften im Zeitraum 2010 bis 2020 insbesondere auch im Vergleich zur Gesamtentwicklung:
- Erwerbst?tige1 : + 2,9 Mio. (+ 8 %)
- Erwerbst?tigenquote1: Anstieg von 74,0 % auf 78,3 %
- Arbeitsvolumen2 : + 725 Mio. Stunden (+ 1 %)
- Frauen in Erwerbst?tigkeit1: + 1,6 Mio. (+ 10 %)
- Erwerbst?tigenquote Frauen1: Anstieg von 68,8 % auf 74,5 %
- Arbeitsvolumen Frauen3: + 1,9 Mrd. Stunden (+ 8 %)
Deutschland steht mit einer Erwerbsbeteiligung von Frauen zwischen 20 und 64 Jahren von rund 75 Prozent im Jahr 20200 gut da und hat mittlerweile eine der h?chsten Erwerbst?tigenquoten von Frauen in Europa. Allerdings arbeitet gut jede zweite weibliche Besch?ftigte in Teilzeit, verglichen mit nur 11 Prozent der m?nnlichen Besch?ftigten3. Die durchschnittliche w?chentliche Arbeitszeit von Frauen ist um 9 Stunden geringer als bei M?nnern4. Folglich ist auch das durchschnittliche j?hrliche Arbeitsvolumen von Frauen um etwa 30 Prozent geringer als das von M?nnern5. In der ausschlie?lich geringfügig entlohnten Besch?ftigung sind Frauen mit rund 60 Prozent in der Mehrheit, mit besonders hohen Anteilen unter Migrantinnen6. Ein wesentlicher Grund für den hohen Teilzeitanteil
und die geringere Wochenarbeitszeit bei Frauen sind die Betreuung von Kindern bzw. famili?re Verpflichtungen. Dabei würden viele in Teilzeit arbeitende Frauen ihre Arbeitszeit ausweiten wollen, vor allem in Ostdeutschland. Die Bundesregierung wird ihre Anstrengungen für eine Erh?hung der Erwerbsbeteiligung und insbesondere für eine vollzeitn?here Besch?ftigung von Frauen intensivieren. Die weiterentwickelte Fachkr?ftestrategie der Bundesregierung sieht hierin ein wichtiges Handlungsfeld und beinhaltet unterschiedliche Ma?nahmenans?tze zur weiteren Aktivierung.
Viele Frauen im erwerbsf?higen Alter, die derzeit nicht arbeiten und nicht aktiv auf Jobsuche sind, verfügen in der über eine gute Ausbildung. Bei geeigneten Rahmenbedingungen kann diese Zielgruppe h?ufig zeitnah für eine Erwerbst?tigkeit gewonnen werden. Es liegt also im Interesse der Wirtschaft, das Leistungs- und Qualifikationspotenzial der Frauen noch besser zu nutzen. Wichtig sind dafür bessere M?glichkeiten hinsichtlich Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
1 Altersspanne Erwerbst?tige: 20-64 Jahre, Altersspanne ?ltere in Erwerbst?tigkeit: 55-64 Jahre, Quelle jeweils: Arbeitskr?fteerhebung, Eurostat.
2 Quelle: Arbeitszeitrechnung, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Beim ?Arbeitsvolumen Frauen“ bezieht sich die Entwicklung auf die Jahre 2010-2019.
3 Die Arbeitsmarktsituation von Frauen und M?nnern 2021, Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt, Bundesagentur für Arbeit.
4 Bl?mer et al. (2021). Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Unter- und überbesch?ftigung auf dem deutschen Arbeitsmarkt, Bertelsmann-Stiftung.
5 Arbeitszeitrechnung, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Durchschnittliche Jahresarbeitszeiten 2019 (in Mio. Stunden): M?nner 37.396, Frauen 25.200.
6 Doppelt so viele Mütter mit Migrationshintergrund wie ohne sind geringfügig besch?ftigt, s. Gelebte Vielfalt: Familien mit Migrationshintergrund, BMFSFJ, November 2020. (S. 41). |
?ltere Menschen
Jung und Alt - für Deutschlands Zukunft werden alle Generationen ben?tigt. Gerade ?ltere Besch?ftigte verfügen über umfassendes Fachwissen und langj?hrige Berufserfahrung. Das Fachkr?ftepotenzial von Personen zwischen 55 und 64 Jahren liegt bis zum Jahr 2025 zwischen 600.000 und 1,1 Millionen. Dies geht aus einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europ?ische Wirtschaftsforschung Mannheim hervor, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Auftrag gegeben hat. Tats?chlich ist die Erwerbsbeteiligung von ?lteren laut der Statistik der Bundesagentur für Arbeit in den letzten Jahren angestiegen. Besonders stark gestiegen ist die Erwerbsbeteiligung ?lterer Frauen. M?nner sind dagegen h?ufiger auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterhin besch?ftigt, wenn auch h?ufig nur geringfügig.
Jeder Betrieb hat es in der Hand, durch gezielte Ma?nahmen vom Potenzial ?lterer zu profitieren: Eine altersgerechte Gestaltung der Arbeit, eine Verbesserung der Balance zwischen Beruf und Privatleben, eine st?rkere Weiterbildungsbeteiligung ?lterer, aber auch eine gezielte Rekrutierung von ?lteren oder ein aktives Gesundheitsmanagement - all dies sind Investitionen, die sich gleicherma?en für Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie für Deutschland als Ganzes auszahlen.
An- und Ungelernte
Viele arbeitslose Personen ohne berufsqualifizierenden Abschluss suchen nach einer T?tigkeit als Helfer oder Helferin in einem von Engp?ssen betroffenen Berufsbereich. Wie die KOFA-Studie 2/2019 zeigt, lie?e sich die Fachkr?ftelücke in insgesamt 30 der 204 Engpassberufe für Personen mit Berufsabschluss stark verringern oder sogar schlie?en, wenn arbeitslose An- und Ungelernte entsprechend qualifiziert würden.
Menschen mit Migrationshintergrund
Ein gro?es Potenzial liegt auch bei Menschen mit Migrationshintergrund. Viele tausende zus?tzliche Erwerbst?tige k?nnten gewonnen werden, wenn Menschen mit Migrationshintergrund noch st?rker bei der Integration und Ausbildung unterstützt werden. Dabei geht es zum einem um die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.
Um Zugewanderte besser in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren, unterstützen seit Frühjahr 2016 rund 170 sogenannte Willkommenslotsen Unternehmen bei der Besetzung von offenen Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Geflüchteten. Sie vermitteln bundesweit Geflüchtete in Praktika, Hospitationen, Einstiegsqualifizierungen, Ausbildungen und Besch?ftigungsverh?ltnisse in kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und seit Ende 2017 auch in gro?e Unternehmen. Die Willkommenslotsen helfen bei Fragen zu Sprachf?rderung, Aufenthaltsstatus, Qualifikationsbedarf sowie zu F?rder- und Unterstützungsm?glichkeiten. Und das mit Erfolg: 2018 konnten mit Hilfe der Lotsen rund 9.700 Geflüchtete in Hospitation, in ein Praktikum, eine Einstiegsqualifizierung, einen Ausbildungsplatz oder ein Arbeitsverh?ltnis vermittelt werden, davon 2.585 in eine duale Ausbildung.
Inklusion: Menschen mit Behinderung einstellen
Rund 177.000 Menschen mit Schwerbehinderung würden laut der Bundesagentur für Arbeit gerne arbeiten. Viele Menschen mit Behinderung sind überdurchschnittlich gut qualifiziert und ihre Behinderung bedeutet kaum Einschr?nkung für ihre Arbeitsleistung.
Das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geht mit gutem Beispiel voran: So sind derzeit rund neun Prozent der Besch?ftigten Menschen mit Behinderungen – deutlich mehr, als die gesetzlich vorgeschriebene Quote von sechs Prozent (Stand: Februar 2018).
Mehr zum Thema Inklusion in Unternehmen erfahren Sie auf der Website des Kompetenzzentrum Fachkr?ftesicherung.
Deutsche Spitzenkr?fte im Ausland
Nach Sch?tzungen arbeiten derzeit mindestens 200.000 hoch qualifizierte Deutsche in den USA, der Schweiz und der Europ?ischen Union. Es ist erfreulich, dass deutsche Fachkr?fte im Ausland einen Spitzenruf genie?en. Gleichwohl k?nnen wir st?rker als bisher versuchen, von diesem Erfahrungsschatz zu profitieren und diese Fachkr?fte für eine Karriere in Deutschland zu begeistern. Deutschen Rückkehrern aus dem Ausland muss daher st?rker als bisher eine Brücke gebaut werden. Hilfreich dafür sind unter anderem mehr Transparenz über Angebote und Chancen für Rückkehrinteressierte sowie mehr Unterstützung bei der Rückkehr und Reintegration.